Umfrageergebnisse
Pressemitteilung
Eltern von Kindern mit Behinderung fordern eine verlässliche Beschulung und Betreuung an den Förderschulen Geistige Entwicklung und Körperlich-motorische Entwicklung in NRW.
Zwei aktuelle Elternumfragen liefern differenzierte Ergebnisse.
In zwei Umfragen, die die Landeselternschaft der Förderschulen Geistige Entwicklung und Körperlich-motorische Entwicklung in NRW durchgeführt hat, wurden die Eltern zum Unterrichtsausfall und zur Ferienbetreuung an diesen Schulen befragt.
Viele Förderschulen GE und KME sind seit Jahren von einem massiven Unterrichtsausfall betroffen. Aus den Rückmeldungen der aktuellen Umfrage geht hervor, dass an 37 % dieser Förderschulen durchschnittlich über vier Unterrichtsstunden wöchentlich ausfallen, geplant und langfristig angekündigt. Hinzu kommen Ausfälle wegen kurzfristiger Krankmeldungen, Fortbildungstagen und ähnlicher Ereignisse. Seit 2020 dokumentiert die Landeselternschaft diesen Zustand. Doch es hat sich seitdem nichts Wesentliches geändert.
Die zweite aktuelle Umfrage, zum Thema Ferienbetreuung, zeigt, dass an nur 44 % der Förderschulen GE und KME, für die Antworten vorliegen, zuletzt eine Ferienbetreuung angeboten wurde, für durchschnittlich zweieinhalb Wochen pro Jahr und nur für wenige Schülerinnen und Schüler. Doch der Bedarf ist deutlich höher, wie die Umfrage zeigt. Ähnlich wie in der OGS an Grundschulen werden fünf Wochen Ferienbetreuung pro Jahr benötigt, für bis zu 50 % der Schülerinnen und Schüler und zu akzeptablen Kosten. Entscheidend für das Gelingen einer Ferienbetreuung ist außerdem der Transport der Kinder mit Behinderung wie auch zu Unterrichtszeiten, weil die Schulen meist nicht wohnortnah sind.
Bewertung
Bernd Klagge, Vorsitzender der Landeselternschaft: „Wir erwarten eine verlässliche Beschulung und Betreuung der Kinder mit Behinderung, vergleichbar mit den OGS-Angeboten an Grundschulen, sowohl an Unterrichtstagen als auch in den Ferienzeiten. Unterricht, der ausfällt, bedeutet weniger Bildung und weniger Vorbereitung auf das Leben neben und nach der Schule. Weniger Unterricht bedeutet weniger sozialen Kontakt, denn die Schule ist für unsere Kinder oft der einzige Ort sozialer Interaktion mit Gleichaltrigen. Fehlende passende und bezahlbare Ferienangebote bedeuten allzu oft soziale Isolation in den Schulferien. Alle Kinder haben das Recht auf Teilhabe, angemessene Bildung und soziales Miteinander.“
Christine Kemmann, Vorstandsmitglied der Landeselternschaft: „Für Kinder mit Behinderung ist eine verlässliche Betreuung besonders wichtig, um ihrer Ausgrenzung entgegenzuwirken. Darüber hinaus entlastet eine gesicherte Betreuung die ohnehin meist angespannte Familiensituation. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und angemessene Zeit für Geschwisterkinder sind für uns Eltern eine Illusion, wenn wir sowohl bei Unterrichtsausfällen als auch in allen Schulferien einspringen müssen.“
Kontaktperson
Steffen Uschmann, Landeselternschaft der Förderschulen mit den Schwerpunkten Geistige Entwicklung und Körperliche und Motorische Entwicklung in NRW – vorstand(Ersetzen Sie diesen Ausdruck mit dem @-Zeichen)eltern-ge-kme-nrw.de