Download (pdf): Schreiben an das Ministerium und Umfrageeregbnisse
Landeselternschaft fordert verlässliche Betreuung der Schülerinnen und Schüler mit Behinderung
Die Landeselternschaft der Förderschulen GE und KME in NRW hat, in Abstimmung mit dem Ministerium, im Mai und Juni 2025 eine Elternumfrage durchgeführt zu den Themen: Dauer des Unterrichts, Betreuung darüber hinaus und Ferienbetreuung an NRW-Förderschulen. 2300 Eltern haben sich beteiligt. Die Umfrage ist insbesondere auch interessant vor dem Hintergrund des aufwachsenden Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter, sowohl an Schultagen als auch (teilweise) in den Ferien.
Sehr viele Eltern von Kindern mit Förderbedarf sind an ihrer Belastungsgrenze. Die Umfrage-ergebnisse bestätigen noch einmal unsere Forderung nach einer verlässlichen Betreuung unserer Kinder mit Förderbedarf sowohl an Unterrichtstagen als auch in den Ferien, vergleichbar mit den OGS-Angeboten an Grundschulen. Aufgrund der Besonderheiten unserer Kinder, insbesondere bei den Förderbedarfen GE und KME, benötigen wir diese verlässliche Betreuung für alle Altersstufen und nicht nur in der Primarstufe.
Wichtige Ergebnisse der Umfrage:
- Förderschwerpunkte:
67 % der Antworten in unserer Umfrage kommen aus dem Bereich GE und KME (Geistige Entwicklung; Körperliche & motorische Entwicklung), 29 % LES (Lernen; Emotionale & soziale Entwicklung; Sprache) und 4 % Sehen und Hören & Kommunikation. - Gebundener Ganztag:
Während Kinder im Bereich GE & KME zu über 90 % den gebundenen Ganztag besuchen, sind es im Bereich LES nur gut 50 %. Über 80 % der Eltern im Bereich GE & KME halten den gebundenen Ganztag für die passende Schulform für ihr Kind, im Bereich LES gut 50 %. - Betreuung über den Unterricht hinaus:
Ungefähr die die Hälfte der Eltern würde eine verlässliche Betreuung über den Unterricht hinaus für ihr Kind in Anspruch nehmen, bspw. bis 16 Uhr: im Bereich GE & KME mehr als im Bereich LES; für die Primarstufe mehr als für die Sekundarstufe. - Betreuung in den Ferien:
Zweidrittel der Eltern würden eine Ferienbetreuung für ihr Kind in Anspruch nehmen: im Bereich GE & KME deutlich mehr als im Bereich LES; für die Primarstufe deutlich mehr als für die Sekundarstufe. Ein solche Ferienbetreuung würden die Eltern für bis zu sechs Wochen pro Jahr in Anspruch nehmen.
Gerade in dem abschließenden Freitextfeld der Umfrage betonen die Eltern sehr oft noch einmal die Notwendigkeit einer Ferienbetreuung: Insbesondere die wichtigen sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen fehlen den Kindern mit Behinderung in den Schulferien. Unmittelbar betroffen sind auch Geschwisterkinder und eine mögliche Berufstätigkeit der Eltern, wenn es keine verlässliche Betreuung in Ferienzeiten gibt. Für Eltern ist es aktuell äußerst schwer, eine Betreuung ihrer beeinträchtigten Kinder für die Ferienzeiten zu organisieren. Denn allgemeine Ferienangebote sind für Kinder mit Beeinträchtigung und herausforderndem Verhalten nur selten geeignet, selbst wenn sie als inklusiv deklariert sind. Oder entsprechende Angebote sind zu teuer.
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